Montag 24. Jänner, 20:20 Uhr

Ich mag mittelalterliche Städte. Extra für euch habe ich 15 Minuten darüber nachgedacht, warum das so ist. Ich denke es liegt an mehreren Punkten die da zusammenspielen. Zum einem ist es deren unregelmäßige Bauweise. Schon allein ein Kopfsteinpflaster ist schön anzusehen, wenn es ein wenig unregelmäßig ist. Unterschiedliche Formen und Farben. Das mögen das Auge und das menschliche Gehirn generell. Gut, diese Kriterien treffen auch auf Slumsiedlung wie die Favelas zu, aber ich muss zugeben, dass auch diese mich faszinieren.

Ein weiterer Punkt ist dann vielleicht ein bisschen ihre einfache Bauweise. Alles besticht mehr durch die Grundformen und die Verzierung ist doch weniger als im Barockzeitalter (Versaille, Schönbrunn). Gut, das träfe nun wieder auch auf die heutigen Gemeindebauten auch zu, welche mir aber nicht gefallen.
Natürlich fühlt man sich in vergangene Zeiten zurückversetzt, aber warum genau in das Spätmittelalter und nicht in die Steinzeit oder das Biedermeier? Ich weiß es eigentlich nicht genau und hab diese Gedankenspiele nach 15 Minuten abgebrochen. Seht euch ganz einfach die Bilder dieses Blogs an, die ich in Toledo gemacht habe, und vielleicht könnt ihr meine Leidenschaft nachvollziehen.



Toledo ist leicht von Madrid aus zu erreichen. Vom sehr schönen Madrider Bahnhof Atocha (siehe ganz oben) geht es in nur 30 Minuten mit dem Schnellzug nach Toledo. Nicht nur Atocha sondern auch der dortige Bahnhof ist wunderschön und lässt die orientalischen Einflüsse leicht erkennen (siehe oben). Spanien war ja lange Zeit von den nordafrikanischen Mauren und Berbern, wie auch von Juden und Christen bewohnt. Zeitweise funktionierte das Zusammenleben recht friedlich und Moscheen, Synagogen und Kirchen waren gleichzeitig in Städten wie Toledo anzutreffen. Erst Isabella von Castillien hat diesem Treiben um das Jahr 1500 ein Ende gemacht und alles umgetauft oder rausgeworfen was nicht christlich war.



Ich möchte euch nichts über die Geschichte Toledos erzählten, das lest ihr selbst am besten nach. Ich selbst bin einfach ohne Plan durch die Stadt geschlendert und habe fotografiert, gegessen, getrunken und die Eindrücke auf mich wirken lassen. Hab das dort berühmte Marzipan gekostet, das Museum des Malers El Greco besucht und eine Synagoge von innen besichtigt. Toledo ist auch für sein Messerschmiedekunst berühmt, aber als Reisender hält man sich dabei besser zurück da selbst die Kontrollen im Schnellzug in Spanien ähnlich wie auf Flughäfen sind. Nach ein paar Stunden ging es mit diesem Zug wieder zurück nach Madrid.







