Suva, Dienstag 1. März 2022, 22:00 Uhr
Jetzt bin ich fast schon seit einem Monat auf den Fidschis und habe euch bisher nicht darüber geschrieben. Jetzt gibt es aber wieder etwas zu berichten. Aber nur weil ich wieder einmal einen Ausflug gemacht habe, denn sonst ist hier nur heiß und verregnet wie es typisch für den Osten der Insel im Sommer ist. Die Covid Maßnahmen werden mehr und mehr zurück gebaut und die einzige Einschränkung ist derzeit, dass man auf der Straße (sic!) Maske tragen muss. Aber natürlich keine FFP2 sondern irgendeine.


Mein Ausflug führte mich zur alten Hauptstadt Levuka auf der winzigen Insel Ovalau, bevor sich die britische Krone für Suva entschieden hat. Auf den großen anderen Inseln sind zuvor eigentlich nur die Missionare gelandet aber ausländische Siedler (Geschäftsleute, Abenteurer, …) haben die erste Siedlung auf Ovalau in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Auch die erste Zeitung Fidschis wurde hier gegründet und Levuka war auch die erste elektrisch beleuchtete Stadt. Der Ort ist mittlerweile ziemlich herunter gekommen. Hinter der dem Meer entlang laufenden Hauptstraße, wo es mehr Wohnhäuser gibt, sieht es besser aus. Hier gibt es hübsche Gärten zu sehen die rund um kleine Häuschen angelegt sind und auch Schulen. Alles ist sehr grün und relativ sauber.
Ich bin mit dem Schiff nach 3 Stündiger Fahrtzeit angekommen, denn eine Flugverbindung gibt es nicht. Hierher verschlägt es nur Fidschianer, da es so gut wie keinen Tourismus gibt (ich war wieder einmal der einzige Weiße, was mir eigentlich eh recht ist). Zur mangelnden Tourismusinfrastruktur kommt auch noch die Covid Krise was es ziemlich schwierig machte ein Hotelzimmer zu finden.



In der Hauptstadt gibt es einiges Historisches zu bewundern. Kirchen, Kapellen, ein gestrandetes Schiff, ein Gebäude der Freimaurer aus dem Ende des 19. Jahrhunderts … Und wie gesagt, alles vom Verfall gezeichnet. Restauriert wird hier gar nichts. Dennoch hat vieles noch Charme.



Am zweiten Tag wollte ich in ein Hotel außerhalb fahren, wo man eventuell auf Tauchen kann. Allerdings war es geschlossen. Der Taxifahrer bot mir an mich statt dessen auf der „Hauptstraße“ rund um die Insel zu chauffieren. Die Anführungszeichen lassen schon erahnen, in welchem Zustand diese Straße stellenweise war. Dennoch war es eine spannende Tour. Man sah Leute die mit der Bibel in der Hand von der sonntäglichen Kirche wieder zurück in ihrer teils mehrere Kilometer weit entfernten Dörfer kehrten. Einige, wie darunter auch Kinder, durften auf den Dorfbus steigen.
Man fährt bei vom Tourismus unberührten Dörfern vorbei und alle Leute grüßen sehr freundlich. Damen tratschen im Fluss während sie ein kühles Bad nehmen und die Wäsche waschen. Dann war ich selbst noch in einem Fluss baden und sogar mit meiner Taucherbrille vier Meter unter Wasser. Herrlich warmes, klares Wasser. Mein Taxilenker hat mich nach 30 Minuten wieder abholt, derweilen er einige Verwandte im benachbarten Dorf besucht hatte.



Neben dem Hotelzimmer war es auch mit dem Essen nicht so einfach. Es gibt kaum Lokale und diese wenigen haben auch schon früh geschlossen. So wird das natürlich nix mit dem Tourismus. Interessant für einen Aufenthalt von 2 Nächten war es aber allemal. Und trotz fehlendem Strand kann man hier, wo ein Fluss über den eine Brücke führt der hier ins Meer mündet, ganz einfach ins Wasser springt.
Ein sehr spannender Einblick in einen sehr ursprünglichen Teil Fidschis, dort kann man noch wirklich reisen!
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