Mittwoch, 16. Dezember 2020, 23:00 Uhr
Heute wurde mein Flug von Fidschi Airways gestrichen, da ein starker Wirbelsturm im Anmarsch ist. Damit ist ein weiterer Versuch das Land zu verlassen gescheitert und somit werde ich Weihnachten und den Jahreswechsel hier auf den Fidschis feiern müssen.
So traurig das für mich auch sein mag, um soviel bitterer ist es für die Bevölkerung auf den Fidschis. Der Tourismus ist hier von viel höherer Bedeutung als im Fremdenverkehrsland Österreich und das Land leidet bereits genug unter der Covid Pandemie, auch wenn es hier keinerlei Infektionen gibt. Zum Abschluss dieses schlimmen Jahres 2020 bringt das Weihnachtsfest noch einen kräftigen Wirbelsturm.
Wie ihr auf der Karte sehen könnt, wird Fidschi zur Zeit von 2 Wirbelstürmen in die Zange genommen. Der rechte zieht allerdings ab, während der linke direkt auf die Hauptinsel zuhält. Wenn ihr den Zeitschieber unter der Grafik bewegt, könnt ihr die Prognose sehen.
https://www.windy.com/?-18.133,178.417,5
Dieser linke Wirbelsturm trägt den Namen Yasa und hat bereits die höchste Kategorie 5 erreicht. 2016 kostet ein ähnlich starker Wirbelsturm namens Winston 42 Menschen auf Fidschis das Leben und richtete enorme Verwüstungen an. Hier der Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Zyklon_Winston
Bei den traditionellen Hütten – Bure genannt – konnte man noch die Wände bei Bedarf entfernen um so dem Wind keine Angriffsfläche mehr zu bieten. Diese Hütten sind aber kaum mehr wo anzutreffen. Die Menschen außerhalb den Städten leben meist nur in Hütten aus dünnen Wellblechwänden die stärkeren Winden kaum Stand halten.
Ich bin in der Stadt hier relativ sicher. Zumindest wenn ich meine Wohnung nicht verlasse, denn in der Gegend herumfliegende Gegenstände können gefährliche Geschosse sein. Morgen und am Freitag müssen wir ins home office. Wieder einmal 🙂 Die Stromversorgungsgesellschaft hat bereits Stromabschaltungen für morgen angekündigt wenn der Wirbelsturm zu nahe kommt. Habe heute meine Vorräte aufgestockt nur Klopapier muss ich morgen noch kaufen. Das bin ich meiner Heimat schuldig.
Weihnachten plane ich nun in einem Hotel zu verbringen. Falls dieses dann noch steht und die Straßen nicht durch Erdrutsche, Überflutungen oder umgestürzte Bäume unpassierbar sind. Ich halte euch Covidgeplagten auf dem Laufenden.