Jahresplanung

Suva, Samstag 12. Januar 2019, 16:30 Uhr SUT

Viel gibt es zur Zeit nicht von hier zu berichten. Seit ich zurueck bin steht ganz klar die Arbeit im Vordergrund. Die Jahresplanung für die Monate Mai 2019 bis April 2020 muss erstellt werden. Dabei muss zuerst einmal festgelegt werden, welche Inselstaaten in welchem Bereich Unterstuetzung brauchen und wie oft sie bereist werden müssen. Da wollen natuerlich auch die „country desks“, die beim IWF für diese Länder zuständig sind ein Wörtchen mitreden. Deshalb haben wir derzeit jeden Morgen um 9 Uhr und um 10 Uhr (was in Washington 15 bzw 16 Uhr am Vortag entspricht) eine Videokonferenz. Sehr mühsam, denn unser Videomonitor ist ein sogenanntes Mäusekino und die Internetverbindung ist ein Witz. Aber irgendwie klappt das doch.

Nun ist ja der IWF ein sehr großer Verein der mir vielen unteschiedlichen Stimmen spricht und da kann schon mal Widesrsprüchliches oder zumindest Anderes herauskommen. So hab ich von meiner vorgesetzten Abteilung in Washington einen ersten Entwurf bekommen, in dem zum Beispiel Kiribati (das ist ein Inselstaat und kein griechischer Brotaufstrich, bestehend aus vielen kleinen Inseln verstreut über eine Fläche so groß wie Europa, der aber nur 100.000 Einwohner hat) zwei mal zu bereisen wäre, Na gut, warum nicht. Kenn ich noch eh nicht und klingt interessant. Mein Chef hier in Suva meinte hingegen er könne sich das nicht vorstellen. Kiribati sei zu unwichtig und die Landeszuständigen in Washington hätten keine Probleme gemeldet. Dafür gaebe es grosse Probleme in Papua Neuguinea und ich soll dort zweimal hinfahren und auch zweimal nach Nauru.

Papua Neuguinea hört sich zwar eh exotisch und spannend an, gehört aber laut Liste der UNO – aufgrund seiner hohen Kriminalität – zu den Hochrisikoländern. Hierfür brauch ich eine eigene Sicherheitsschulung durch die Zweigstelle der UNO hier in Suva. Warum weiss ich zwar auch nicht, denn mein Chef hat gemeint, dass ich dort das Hotel ohnehin nicht verlassen darf. Ich werde von einem Auto abgeholt und zu meinem Arbeitsplatz chauffiert. Ab Abend gehts wieder zurueck ins Hotel. Na super! Genau so mag ich das. Ich glaub im verschärften Strafvollzug in Österreich hat man mehr Bewegungsfreiheit. Und was soll ich für euch dann in den Blog schreiben? Naja, wir werden ja schon sehen. Für euch vielleicht ein nettes Foto schon mal vorab aus dem Internet. Flugreisende in der Landestracht. Ich weiss nicht was die Stewardess daran so lustig findet.

Das zweite Land Nauru ist weniger gefaehrlich, aber leider auch nicht eine der Perlen der Südsee. Allerdings ist seine Geschichte sehr interessant. Ein Kurier-Reporter hat mich vor ein paar Tagen kontaktiert um mich zu meiner Arbeit zu interviewen. Da er in dieser Region nur Nauru kennt, hat er mir dankenswerter Weise einen von ihm verfassten Artikel darüber mitgesandt. Den stelle ich euch natürlich auch euch zur Verfügung. Dieses Land war vor ein paar Jahrzehnten eines der reichsten Länder der Erde, jetzt zählt es eher zu den ärmeren.

https://kurier.at/wirtschaft/wie-der-reichtum-ein-land-zerstoerte/196.324.437

Und in der Vorschlagsliste stehen zudem für die schönen Länder Kurzfristexperten eingetragen. Gut, ich bin deren Vorgesetzter und kann das auch ändern und selbst machen. Sieht aber nicht gut aus, wenn ich nur die schönen Laender für mich reklamiere und meinen anderen Experten nur die weniger attraktiven überlasse. Cook-Inseln wuerde ich zum Beispiel sehr gerne Machen (googelt die mal, die haben viel Wow-Faktor). Und auch Mikronesien wegen dem Wrachtauchen. Mal sehen. Noch ist der Arbeitsplan ja nicht abgegeben.

Als Nächstes muss dann auch noch festgelegt werden wer, wann wohin fliegt und das muss mit den dortigen Behörden abgestimmt werden. Und ich muss auch noch die Arbeitsziele für die einzelnen Länder festlegen. Also wo dort geholfen werden soll. Da das Ganze doch einiges an Arbeit ist und das Computerprogramm für die Planung nicht gerade das transparenteste ist.

Ihr seht, es ist viel zu tun. Und danach geht es ins Fintessstudio. Schliesslich muss ich meinen Weihnachtsbauch wieder verringern. Ja, da bleibt nicht viel Zeit um etwas zu erleben, wovon ich euch berichten könnte. Selbst dieses Wochenende habe ich keinen Ausflug geplant. Da werde ich ebenfalls zuhause mit dem Computerprogramm herum experimentieren. Außerdem ist das Wetter zur Zeit eh nicht ausflugstauglich. Es regnet ein paar mal am Tag und es ist heiß und schwül.

Ein paar Eindrücke gibt es doch. Ich war beim Friseur. 🙂 Obwohl der Laden – glaube ich – die erste Adresse hier in Suva sein soll (zumindest habe ich noch keinen größeren gesehen) eher einen sehr, 20190110_185318hhmm …. wie sag ich’s bloß auf Deutsch, abgefuckten Eindruck macht. Die Dame war in 5 Minuten mit meinem Haarschnitt fertig. Endlich einmal entspricht die Dauer meines Friseurbesuchs meiner Haaresfülle. In Österreich war es mir immer schleierhaft wie man an fast nichts 15 Minuten herumschnippeln kann. Dafuer tropte es von der Decke. Auch eigenartig. Habe ein flüchtiges Foto für euch gemacht (das Tropfen ist nicht zu sehen).

Und auch bei meinem indischen Lieblingsrestaurant gelang mir ein Foto von der Küche, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Als ich auf die Toilette ging, blickte ich kurz zur Seite. Beim Rückweg mit bereiter Kamera. Ich glaub jetzt ist er nicht mehr meine Lieblingsinder.

Ja, dann noch ein Foto aus meine Fitnessstudio. Dieses ist gar nicht so klein und es hat viele Geraete und Gewichte. Alles natürlich sehr verrostet. Ich schreib’s der Meeresluft zu. Aber sehr nette 20190110_190944Leute dort. Man kennt mich dort schon recht gut. Ich werde mehr und freundlicher gegrüßt als in österreichischen Fitnesscentern. Gut, als Weißer sehe ich natürlich unter all den Indern und Fidschianern sehr exotisch aus, weshalb ich dort natürlich auffalle wie ein fünfbeiniger Hund. Heute Nachmittag war der Blick aus dem Fenster des Centers besonders schön. Papayabäume, Kokospalmen und sattes Grün. (Ui! Habe erst jetzt beim Einfügen des Fotos bemerkt, dass da auch ein Müllhaufen auf der Wiese zu sehen ist. Bitte diesen einfach zu ignorieren, dann sieht es sehr schön aus.
20190112_151403

So, das wars für heute. Nächsten Sonntag fliege ich für 2 Wochen nach Samoa. Wunderschön dort. Ich freu mich schon. Und dort gehts am Wochenende wieder zum Tauchen, wo ich nette Fotos und Videos für euch mache. Davor melede ich mich aber nochmals aus Suva. Bis dann!

 

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